Book contents
- Frontmatter
- Officers of the Internati onal Brecht Society
- Miscellaneous Frontmatter
- Contents
- Editorial
- List of Abbreviations
- Special Interest Section: Teaching Brecht
- Interview
- 42 Jahre Berliner Ensemble: Gespräch mit Annemone Haase, 23. Juni 2016 in ihrer Wohnung in Berlin
- New Brecht Research
- Book Reviews
- Notes on the Contributors
42 Jahre Berliner Ensemble: Gespräch mit Annemone Haase, 23. Juni 2016 in ihrer Wohnung in Berlin
from Interview
Published online by Cambridge University Press: 27 July 2019
- Frontmatter
- Officers of the Internati onal Brecht Society
- Miscellaneous Frontmatter
- Contents
- Editorial
- List of Abbreviations
- Special Interest Section: Teaching Brecht
- Interview
- 42 Jahre Berliner Ensemble: Gespräch mit Annemone Haase, 23. Juni 2016 in ihrer Wohnung in Berlin
- New Brecht Research
- Book Reviews
- Notes on the Contributors
Summary
AH: Annemone Haase
MSE: Margaret Setje-Eilers
Annemone Haase ist 42 Jahre lang als Schauspielerin am Berliner Ensemble aufgetreten—1959 bis 2001—unter jedem Intendanten von Helene Weigel bis Claus Peymann. Sie spielte zum Beispiel Rollen wie die stumme Kattrin in Brechts Mutter Courage mit Weigel als Anna Fierling (Brecht) und die Köchin in Strindbergs Fräulein Julie (Tragelehn-Schleef). Wir treffen uns in ihrer Berliner Wohnung.
MSE: Meine erste Frage ergibt sich einfach aus der fast unübersehbaren Zahl der Jahre, in denen du dem Berliner Ensemble treugeblieben bist. Wie ist das möglich gewesen, so lang an einem Theater zu arbeiten? Und unter allen Intendanten, die das Theater bisher hatte.
AH: [schaut die Namen der BE-Intendanten an und liest laut] Weigel (1949–71), Berghaus (1971–77), Wekwerth (1977–91), Langhoff, Marquardt, Müller, Palitzsch, Zadek (1992–93), Marquardt, Müller, Palitzsch, Zadek (1993–94), Müller (1995), Wuttke (1996), Suschke (1997–99), Peymann (1999–). Ja, genau, so lange war ich da: 1959–2001. Warum so lange? Also, es gab nichts mehr. Wo sollte ich denn hin? Ein Schauspieler hat immer das Bestreben, an ein besseres Theater zu gehen. Ich hätte nur ans Deutsche Theater gehen können. Das war auch mal im Gespräch, aber das BE war eher. Es gab keinen Grund, von dem Theater weg zu gehen. Erstens haben sie interessantes Theater gemacht, zweitens diese—es ist Quatsch, wenn ich sage diese Methode—aber diese Art zu probieren, an ein Stück heran zu gehen, hat mich interessiert. Es gab keinen Grund. Ich hatte meine Familie, meine Kinder. Wo sollte ich denn hingehen? Die DDR war klein und ein besseres Theater gab es nicht. Dann hätte ich im Westen bleiben müssen, aber diese Absicht hatte ich nie.
MSE: Du hast die ganze Geschichte des Berliner Ensemble erlebt.
AH: Helene Weigel starb 1971. Dann kam Ruth Berghaus. Später übernahmen Manfred Wekwerth und Jochen Tenschert das Theater. Nach der Wende 1990 wurde es bunt. Wekwerth schied aus und es kamen die hier [zeigt auf die Namen Langhoff, Marquardt, Müller, Palitzsch, Zadek]. Es begann eine neue Zeit, auch spielplanmäßig. In alleiniger Verantwortung, aber in welchen Jahren, das weiß ich nicht mehr, übernahmen später Heiner Müller, Martin Wuttke und Stefan Suschke die Theaterleitung. Viele neue Kollegen wurden engagiert. Dann kam Peymann. Ich war Rentnerin. Ich war sowieso schon überfällig [lacht].
- Type
- Chapter
- Information
- The Brecht Yearbook / Das Brecht-Jahrbuch 41 , pp. 163 - 183Publisher: Boydell & BrewerPrint publication year: 2017