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Published online by Cambridge University Press: 07 August 2014
Der Titel meines Vortrags scheint von dem Gegenstand unserer Tagung abzuführen. Ich hoffe, man wird gleich sehen, dass er ebenfalls ein militärisches Problem in sich schliesst.
Die ERIN-Manda (oder EREM-Manda) treten zuerst in dem Text der Narâmsin-Sage auf, die wir jetzt dank der Sultantepe-Tafeln und ihres verdienstvollen Entzifferers in ihren ganzen Umfang überschauen. Damals traten ERIN-Manda von Kleinasien aus einen Siegeszug über alle vorderasiatischen Länder bis Elam hin an. Die Heere des Königs von Akkad wurden immer wieder geschlagen, so dass ihm der Mut gänzlich entfällt. Dann aber wandte sich plötzlich das Geschick. Der Erzähler erkennt darin nur den unerforschlichen Willen der Götter. – Nun darf man diese Erzählung gewiss nicht in ihren Einzelheiten als geschichtlich nehmen; aber wenn in der späteren Literatur Narâmsin als Unglücksherrscher gilt, während in Wirklichkeit sein Sohn Sarkali-Šarri noch ein Vierteljahrhundert ungestört weiter regierte, ehe das Unheil über Akkad zusammenschlug, so dürfen wir doch schliessen, dass der Sage ein wirkliches Ereignis, ein vorübergehendes Unheil zugrunde liegt.
1 Vgl. Gurney, , Anatolian Studies V S. 93 ff.Google Scholar; Gurney, und Finkelstein, , The Sultantepe Tablets I, 1957 Nr. 30Google Scholar.
2 Das wäre im Jahr 1565 nach der sogenannten kurzen Chronologie, die astronomisch die einzig befriedigende ist und ausserdem von zwei ganz von einander unabhängigen Königslistcn (Berossos und Chorsabad) befolgt ist. Siehe zuletzt Cornelius, , Geistesgeschichte der Frühzeit II 1 1962, S. 168 ffGoogle Scholar.
3 Vgl. die Zusammenstellung der Zeugnisse bei Weidner, A.f.O. XVI 1952, S. 7Google Scholar. Die Beutestücke ägyptischer Herkunft aus Magan können nach Südarabien leicht als Handelsware im Austausch mit den dortigen Gewürzen gekommen sein.
4 M.D.O.G. 86, 60 fGoogle Scholar.
5 Landsberger, B., J.C.S. VIII (1954), 55aGoogle Scholar.
6 Gadd war so liebenswürdig, mir eine Notiz zuzustellen, in der er seine Lesung ausführlich verteidigt und evident gemacht hat.
7 Am deutlichsten ist Ijaruwata für Jarimuta.
8 Siehe Walde-Pokorny s.v. Die Anknüpfung an *mend-, säugen befriedigt semasiologisch nicht. Besser passt die Verbindung mit *mand d.h. Zaun, also das in Hürden gehaltene Tier. Ich stelle das Wort zu lat. manus gebildet als Reimwort zu *kerandos, Rentier nach W. Wüst; skyt. tarandos, von da ins grk. und lat. übernommen; germ, hrann). Doch dies mit allem Vorbehalt.
9 Es würde mir anachronistisch scheinen, schon Luvier oder Hethiter zu nennen. Es ist geschichtlich viel wahrscheinlicher, dass sich die anatolischen Sprachen erst an Ort und Stelle, zum Teil durch Rückwirkung der Substratsprachen, aus der gemeinsamen indogermanischen Sprache entwickelt haben.
10 Das Pferd in praehistorischer und frühhistorischer Zeit, Wien 1955Google Scholar.
11 Falkenstein, A.Z.A. NF XVI S. 61 ffGoogle Scholar.
12 Cornelius, , Indogermanische Religionsgeschichte, 1942 S. 65Google Scholar.
13 Huluganni scheint diesen Wagen zu bezeichnen. Ich halte das Wort ebenfalls für indogermanisch: *vel-veh-n; zusammengesetzt aus den Stämmen von lat. volvere und vehere, also etwa englisch wagon-wheel. Schwierigkeit macht mir nur der Übergang in die i-Deklination.