Book contents
- Frontmatter
- Contents
- Cap. I Einleitung
- Cap. II Allgemeines über das wesen der sprachentwickelung
- Cap. III Der lautwandel
- Cap. IV Bildung der auf die sprache bezüglichen vorstellungsgruppen und wirksamkeit dieser gruppen
- Cap. V Zerstörung und verwirrung der gruppen durch laut- und bedeutungswandel
- Cap. VI Reaction gegen die zerstörung und verwirrung der gruppen
- Cap. VII Bedeutungsdifferenzierung
- Cap. VIII Verschiebungen in der gruppierung der etymologisch zusammenhängender wörter
- Cap. IX Der positive wert der isolierung
- Cap. X Urschöpfung
- Cap. XI Die scheidung der redeteile
- Cap. XII Die spaltung in dialecte
- Cap. XIII Sprache und schrift
- Cap. XIV Die gemeinsprache
Cap. XII - Die spaltung in dialecte
Published online by Cambridge University Press: 29 August 2010
- Frontmatter
- Contents
- Cap. I Einleitung
- Cap. II Allgemeines über das wesen der sprachentwickelung
- Cap. III Der lautwandel
- Cap. IV Bildung der auf die sprache bezüglichen vorstellungsgruppen und wirksamkeit dieser gruppen
- Cap. V Zerstörung und verwirrung der gruppen durch laut- und bedeutungswandel
- Cap. VI Reaction gegen die zerstörung und verwirrung der gruppen
- Cap. VII Bedeutungsdifferenzierung
- Cap. VIII Verschiebungen in der gruppierung der etymologisch zusammenhängender wörter
- Cap. IX Der positive wert der isolierung
- Cap. X Urschöpfung
- Cap. XI Die scheidung der redeteile
- Cap. XII Die spaltung in dialecte
- Cap. XIII Sprache und schrift
- Cap. XIV Die gemeinsprache
Summary
Wir haben sehon widerholt veranlassung nehmen müssen den process der dialectspaltung zu berühren, besonders in dem capitel über den lautwandel. Man sollte erwarten, dass sich bei der betrachtung dieses processes mehr als irgend wo anders die analogieen aus der entwickelung der organischen natur aufdrängen müssten. Es ist zu verwundern, dass die Darwinisten unter den sprachforschern sich nicht vorzugsweise auf diese seite geworfen haben. Hier in der tat ist die parallele innerhalb gewisser grenzen eine berechtigte und lehrreiche. Wollen wir diese parallele ein wenig verfolgen, so kann es nur in der weise geschehen, dass wir die sprache des einzelnen, also die gesammtheit der sprachemittel über die er verfügt, dem tierischen oder pflanzlichen individuum gleich setzen, die dialecte, sprachen, sprachfamilien etc. den arten, gattungen, klassen des tier- und pflanzenreichs.
Es gilt zunächst in einem wichtigen punkte die vollständige gleichheit des verhältnisses anzuerkennen. Der grosse umschwung, welchen die zoologie in der neuesten zeit durchgemacht hat, beruht zum guten teile auf der erkenntniss, dass nichts reale existenz hat als die einzelnen individuen, dass die arten, gattungen, klassen nichts sind als zusammenfassungen und sonderungen des menschlichen verstandes, die je nach willkühr verschieden ausfallen können, dass artunterschiede und individuelle unterschiede nicht dem wesen, sondern nur dem grade nach verschieden sind. Auf eine entsprechende grundlage müssen wir uns auch bei der beurteilung der dialectunterschiede stellen. Wir müssen eigentlich so viele sprachen unterscheiden als es individuen gibt.
- Type
- Chapter
- Information
- Principien der Sprachgeschichte , pp. 231 - 244Publisher: Cambridge University PressPrint publication year: 2009First published in: 1880