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Der Nachfolgewillige Schriftgelehrte

Matthäus 8. 19–20 Im Verständnis des Evangelisten

Published online by Cambridge University Press:  05 February 2009

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Ob der schriftgelehrte Nachfolgekandidat in Mt 8. 19–20 von Jesus angenommen oder abgewiesen wird, ist eine umstrittene Frage. Neulich hat J. D. Kingsbury für die letztere Alternative entschieden Stellung genommen.

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Copyright © Cambridge University Press 1991

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References

1 ‘On Following Jesus: The “Eager” Scribe and the “Reluctant” Disciple (Matthew 8. 18–22)’, NTS 34 (1988) 4559. – Für die nähere Diskussion sei eben auf diesen Artikel ver-wiesen.Google Scholar

2 Kingsbury, , ‘Following’, 49 u.ö.Google Scholar

3 Kingsbury, , ‘Following’, 51, 58 A.33–36.Google Scholar

4 Kingsbury, , ‘Following’ 51–2.Google Scholar ‘The point is this: just as the expression “Follow me” marks those in view of whom it is spoken as persons whom Jesus would have as his disciples, so Son-of-man sayings (and, without exception, the earthly ones) mark those in view of whom they are spoken as persons who are, in relation to Jesus, “outsiders”.’ (52)

5 Erst auf Matthäus' Redaktion lassen sich die zur Inszenierung gehörige Konkreti-sierung προσελθών und – wie in der zweiten Szene (V. 21) – die Identifizierung des Gesprächspartners sowie die Anrede am ungezwungendsten zurückführen.

6 Vgl. auch etwa Lindars, B., Jesus Son of Man. A Fresh Examination of the Son of Man Sayings in the Gospels in the Light of Recent Research (London, 1983) 30:Google Scholar ‘The point is that just as Jesus himself has given up the security of a permanent home and the comfort of his own bed, so the disciple must be prepared to accept similar deprivations.’

7 Ob 21–22 von Anfang an als Fortsetzung zu 19–20 entstanden ist oder erst nachträglich mit demselbem in Verbindung gebracht ist, ist für die Interpretation ohne Belang.

8 Vgl. dazu auch Hahn, F., Christologische Hoheitstitel. Ihre Geschichte im frühen Christentum. FRLANT 83 (Göttingen, 1963) 84Google Scholar: Die Sprüche V. 20 und 22 ‘zielen als solche, wie die Lukas-Fassung zeigt, gar nicht darauf ab, ob jemand in die Jüngerschaft aufgenom-men wird oder nicht, sondern wollen nur die Unbedingtheit der Nachfolgeforderung herausstellen …’.

9 Die ermutigende Aussage des matthäischen Kontextes wird auch von R. Uro betont (der den Schriftgelehrten als einen faktischen Jünger ansieht): ‘…Jesus is not calling new disciples but encouraging the old ones to stay with him in spite of dangers.’ Sheep among the Wolves. A Study on the Mission Instructions of Q. AASF B Diss. 47 (Helsinki, 1987) 90–1 (Hervorhebung von mir).

10 So Patte, D., The Gospel according to Matthew (Philadelphia, 1987) 119;Google Scholar vgl. auch Schweizer, E., Das Evangelium nach Matthäus. NTD 2 (Göttingen, 1981) 141.Google Scholar

11 Auf die ‘klare Stichwortverbindung’ der Verse 18, 19 (und 21) macht ebenfalls Held, H. J., ‘Matthäus als Interpret der Wundergeschichten’, in Bornkamm-Barth-Held, , Über-lieferung und Auslegung im Matthäusevangelium. WMANT 1 (Neukirchen, 1960) 155287, 190 aufmerksam.Google Scholar

12 Eine andere Frage ist es, woran έπίτρεψόν μοι πρῶτον in Q bezogen war. Eine Möglichkeit ist, dass die Worte άκολουθήσω σοι ἀπου έάν άπέρχη des ersten Kandidaten noch in der zweiten Szene Nachhall finden – ‘Ich will dir ebenfalls folgen …, lass mich jedoch zuerst …’ –, es sei denn, Lukas bietet den ursprünglichen Text, wo die zweite Szene bei Jesu Wort ἀκολούθει eingesetzt ist.

13 Bornkamm, G., ‘Die Sturmstillung im Matthäus-Evangelium’, in Bornkamm-Barth-Held (o. A. 11) 4853, 53.Google Scholar

14 Kingsbury, , ‘Following’, 57.Google Scholar

15 Vgl. hierzu Strecker, G., Der Weg der Gerechtigkeit. Untersuchung zur Theologie des Matthäus. FRLANT 82 (Göttingen, 1966 2) 231Google Scholar, der u.a. zu Recht bemerkt, dass in der Nachfolge ‘die Übernahme der ethischen Forderung bedingungslos zu erfolgen und die Aufgabe menschlicher Zielsetzung einzuschliessen hat (8. 18 ff. u.ö.)’. Nachfolge sei ‘an die verantwortliche Tat des Menschen gebunden, ein Akt menschlicher Leistung. Auch die zahlreichen imperativischen Wendungen bestätigen, dass sie dem Bereich menschlichen Tuns nicht entzogen ist.’

16 Auf die unterschiedlichen Intentionen von 8. 19–22 und 4. 18–22; 9. 9 macht auch Gnilka, J., Das Matthäusevangelium 1. Kommentar zu Kap. 1, 113, 58Google Scholar. HThK 1,1 (Freiburg i. Br., 1986) 314 aufmerksam, wenngleich in einer anderen Absicht als hier.

17 Kingsbury, Anders, ‘Following’, 52.Google Scholar

18 Als Ausnahmen führt Kingsbury, , ‘Following,’ 52, Mt 10. 23; 19. 28; 13. 3743; 16. 27–28 an.Google Scholar

19 Aus σεισμός (V. 8, 24; Mk 4. 37: λαίλαψ), welches in Mt sonst in apokalyptischen Zusammenhängen begegnet, schliesst Patte, Matthew, 122 auf ein eschatologisches Verständnis von 8. 23–27, wobei auch der Titel Menschensohn eschatologische Färbung erhält. Dass der Menschensohn nicht hat, wo er sein Haupt hinlege, heisst, ‘the eschatological cataclysms of natural elements are (already) unleashed against him, although they do not have power over him …’.

20 Als zu vergleichende Stelle nennt Kingsbury, , ‘Following’, 48, Lk 23. 32.Google Scholar

21 Bultmann, U. a. R., Die Geschichte der synoptischen Tradition. FRLANT 29 (Göttingen, 1979 9) 55Google Scholar; Kingsbury, J. D., ‘The Verb Akolouthein (“to Follow”) as an Index of Matthew's View of His Community’, JBL 97 (1978) 5673, 60Google Scholar; vgl. auch Walker, R., Die Heilsgeschichte im ersten Evangelium. FRLANT 91 (Göttingen, 1967) 27, auch A. 42.Google Scholar

22 Schweizer, , Matthäus, 141–2.Google Scholar

23 Dazu s. Luz, U., Das Evangelium nach Matthäus 1. Mt 1–7. EKK 1,1 (Neukirchen-Vluyn, 1985) 70–1.Google Scholar

24 Es ist wohl auch nicht auszuschliessen, dass bei der Auslegung von 8. 19–22 das negative Gesamtbild der jüdischen Lehrer in Mt vorschnell – mehr oder weniger bewusst -auf den Exegeten Einfluss hat und den Fall des nachfolgefreudigen Schriftgelehrten präjudiziert.

25 Vgl. dazu auch Gnilka, , Matthäus, 311 und Patte, Matthew, 119.Google Scholar

26 Luz, Was, Matthäus, 72Google Scholar zur innergemeindlichen Situation in Mt im allgemeinen feststellt, trifft sehr wohl auch für 8. 21–22.

27 Zur Existenz christlicher Schriftgelehrten vgl. ua. Strecker, Weg, 27–41; Zeller, D., Die weisheitlichen Mahnsprüche bei den Synoptikern. FzB 17 (Würzburg, 1983 2) 195–6Google Scholar. – Die von Walker, Einwände, Heilsgeschichte, 24–5Google Scholar gegen das ‘positive Dasein’ christlicher Schriftgelehrten sind nicht überzeugend.

28 Luz, , Matthäus, 72.Google Scholar

29 Im christlichen Sinn versteht den ‘Schriftgelehrten’ auch H. Zimmermann, Neutestamentliche Methodenlehre. Darstellung der historisch-kritischen Methode (Stuttgart, 19703) 122, der meint, V. 19 und 22 seien in Mt ‘konkrete Anweisungen an den christlichen Lehrer und den Jünger Christi, die in ihrem Leben verwirklicht sein wollen’.

30 Zur Assimilation bei Matthäus – gerade im Verhältnis von Kirche und Israel – s. Syreeni, K., The Making of the Sermon on the Mount. A procedural analysis of Matthew's redactoral activity. Part I: Methodology & Compositional Analysis. AASF B Diss. 44 (Helsinki, 1987) 118–19; 188–9.Google Scholar